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Barfußschuhe vs. reguläre Schuhe – welche Kinderschuhe empfehlen Orthopäden?

Von Lauflernschuhen für Kinder bis hin zu Kinderstiefeln – die Wahl der richtigen Kinderschuhe ist das A und O für eine gesunde Fußentwicklung. Doch welche Kinderschuhe empfehlen Orthopäden? Ein paar Tipps, worauf du beim Schuhkauf für Kinder achten solltest.

Sobald die Kleinsten auf der Welt sind, braucht es in der Regel nicht lange, bis Kinder die ersten Schritte wagen. Die meisten Babys versuchen ihre ersten Schritte zwischen dem 12. und 14. Lebensmonat. Manche laufen bereits mit 8 bis 10 Monaten. Sobald Kinder mit den Füßen die Welt erkunden, rückt die gesunde Fußentwicklung von Kindern verstärkt in den Fokus. Um sich gesund und kräftig entwickeln zu können, brauchen Kinderfüße vor allem Bewegungsfreiheit, Bodenkontakt und viele Reize. Bereits kleinste Fußmuskeln wollen trainiert und beansprucht werden, um nicht in ihrer Funktionalität zu verkümmern. Gut hierbei ist regelmäßiges Barfußlaufen auf weichem, unebenem Untergrund getreu dem Motto „Wer laufen lernt, braucht keine Schuhe.“

Ob Barfußschuhe oder reguläre Schuhe – gute Kinderschuhe sind leicht und flexibel

In den ersten Lebensmonaten ist reines Barfußlaufen für Kinder das gesündeste. Das ändert sich spätestens dann, wenn Kinder die Welt vor ihrer Tür entdecken. Soll das Kind weiterhin barfuß in Form von Barfußschuhen laufen oder sollten Eltern auf reguläre Schuhe zurückgreifen? Und worauf ist beim Kauf von Kinderschuhen zu achten? „Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Schuh ohne Rutschen gut am Fuß sitzt. Die Zehenbox sollte so breit sein, dass alle Zehen bequem nebeneinander Platz haben – auch der kleine Zeh. Insbesondere der Großzeh sollte sich gerade ausrichten können“, so Dr. Caroline Werkmeister. Die Orthopädin aus Hamburg ist Fachärztin für Sportmedizin und Spezialistin für funktionelle Fußtherapie. Ideal sei zudem eine flexible Sohle, die dem kleinen Fuß den erforderlichen Wechsel zwischen beweglich und fest während des Gangzyklus ermöglicht. „Auf eine zusätzliche Polsterung, Stützung oder ein aufwändiges Fußbett kann jedoch getrost verzichtet werden, da dies der gesunde kindliche Fuß mühelos selbst leisten kann. Wichtig ist vielmehr, dass der Schuh möglichst leicht ist und dem Kind ermöglicht, den Untergrund durch das Schuhwerk mit den Füßen wahrzunehmen und erleben zu können“, ergänzt Werkmeister.

Gute Kinderschuhe – was sie ausmacht und warum sie so wichtig sind

Gute Kinderschuhe sind essentiell, wenn Eltern die Weichen für eine gesunde Fußentwicklung frühzeitig stellen wollen. Denn in der Regel kommen Babys mit gesunden Füßen zur Welt. Die meisten Fuß-Fehlstellungen entstehen erst im Laufe der Zeit – durch falsches Schuhwerk. Leicht lassen sich die kleinen formbaren Füßchen in unpassende Schuhe drängen. Gerne ziehen die Kleinsten auch mal die Zehen ein, wenn der Verkäufer mit dem Messgerät oder via Fingerdruck die Schuhgröße ermitteln möchte. Da die Nervenzellen bei den kleinen Kinderfüßen noch nicht richtig ausgebildet sind, merken Kinder bei zu engen oder zu kleinen Kinderschuhen noch gar nicht richtig, dass der Schuh zwickt. Wichtig ist, dass die kleinen Füße in guten Kinderschuhen größtmögliche Bewegungsfreiheit haben. Dazu braucht es weiche und ausreichend große Kinderschuhe: „Das Tragen von geeignetem Schuhwerk unterstützt die gesunde Entwicklung des kindlichen Fußes. Durch natürliches Training der Fußmuskulatur wird diese gekräftigt, was zu einer regelrechen Ausbildung der Fußform und Fußstellung führt. Darüber hinaus werden durch gute Kinderschuhe langfristig das Risiko von funktionellen Fußfehlstellungen und damit zusammenhängende Verletzungen reduziert“, so Dr. Caroline Werkmeister. Feste Einlagen oder gar zu harte Schuhe schädigen hingegen die nachgiebigen Kinderfüße. Besser sind feinfühlige Sohlen, die die Fußsohlen stimulieren: „Der Fuß ist ein sensorisches Organ mit einer dichten Anordnung von Tastsinneszellen in der Fußsohle. Die Stimulation von Fußsohlen fördert nicht nur das motorische System sondern auch die nichtmotorischen Anteile des Gehirns, wie zum Beispiel die Selbstwahrnehmung im Raum – die sogenannte Propriozeption. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die sensorische Stimulation der Fußsohle auch die kognitiven Fähigkeiten des Kindes positiv beeinflusst“, so die Orthopädin.

Gesunde Kinderschuhe und die Wahl der richtigen Schuhgröße bei Kindern

Ob nun reguläre Schuhe oder Kinder-Barfußschuhe – Kinderfüße sind sensibel sind und geraten schnell aus der Form, wenn sie in zu enge Kinderschuhe gepresst werden. Bei der Wahl der richtigen Schuhgröße für Kinder sind Schuhgrößentabellen grundsätzlich ein guter Richtwert. Allerdings sollten Eltern hierbei bedenken, dass die Zuordnung vom Kindesalter zur passenden Schuhgröße genauso individuell ist wie das Kind selbst. Bereits ab Geburt haben Babys unterschiedlich große Füße und die Schuhgröße von Kindern variiert mit der Schnelligkeit des Wachstums. Zur Orientierung: Im Durchschnitt wachsen die Füße eines Kleinkindes rund 1,5 mm pro Monat. Umso wichtiger ist es daher, dass Kinderfüße regelmäßig gemessen werden. In unserem Beitrag „Welche Schuhgröße ist die richtige für mein Kind?“ kannst du nachlesen, wie du die Füße deines Kindes misst und so die richtige Schuhgröße ermittelst.

Groundies Barfußschuhe für Kinder – dünne Sohle, flexibles Material, breite Zehenbox

Was dem Erwachsenen nützt, das nützt auch dem Kinde: Barfußschuhe für Kinder haben den Vorteil, dass sie die Phase des „ursprünglichen Barfußgehens“ nahtlos verlängern und dafür sorgen, dass die kleinen Fußmuskeln weiterhin im Training bleiben. Denn in Barfußschuhen muss der Fuß grundsätzlich mehr mitarbeiten als in konventionellen Schuhen, was nicht nur die Fußmuskulatur trainiert, sondern sich auch positiv auf den gesamten Bewegungsapparat auswirkt. Groundies Barfußschuhe für Kinder haben neben den bekannten Eigenschaften der dünnen, feinfühligen Sohle und dem flexiblen Material zudem den Vorteil, dass sie eine breite Zehenbox besitzen. Somit haben auch Kinderfüße in Kinder-Barfußschuhen reichlich Platz, um sich gesund entwickeln zu können.

Die besten Kinderschuhe – eine 5-Punkte-Checkliste für gesunde Kinderfüße

  • Biegsamkeit
    Kinderschuhe sollten leicht und biegsam sein, damit sich der Kinderfuß ohne Beeinträchtigung leicht abrollen kann. Biegt man den Kinderschuh mit der Hand nach oben, sollte der Widerstand nicht zu groß sein.
  • Fester Halt
    Springen, Hüpfen, Rennen – ein guter Kinderschuh sollte neben der Flexibilität auch Stabilität bieten. Die Seiten des Schuhs sollten daher eine Stütze bieten, damit das kleine Sprunggelenk geschützt ist
  • Richtige Größe
    Die richtige Größe bei Kinderschuhen ist das A und O. Insbesondere zu kleine Kinderschuhe können schon frühzeitig Probleme verursachen und zu späteren Fußfehlstellungen führen. Grundsätzlich gilt: Kleinkinder und Laufanfänger sollten neun bis 12 mm Platz vor dem großen Zeh haben. Das entspricht etwa der Größe einer Cent-Münze.
  • Ausreichend Platz im Zehenbereich
    Nicht nur die Länge des Kinderschuhs, sondern auch die Breite ist enorm wichtig, damit sich der Fuß und insbesondere die Zehen frei und ungehindert bewegen können. Weil Kleinkindfüße im Schnitt 1,5 mm pro Monat wachsen ist es wichtig, dass Kinderfüße regelmäßig und richtig ausgemessen werden. Zum Beispiel mit einer Schuhschablone.
  • Atmungsaktive Materialien
    Kinderfüße schwitzen genauso wie Erwachsenenfüße, daher brauchen auch schon die Kleinsten atmungsaktive Materialien in Kinderschuhen. Empfehlenswert sind Leder und luftdurchlässige Textilien.